Die drei neuen Blöcke sind fertig. Nun musste ich sie in die vorhandenen einfügen und dabei habe ich vieles umsortiert.
Wenn man ein Projekt so lange liegen lässt, kann man notfalls keine Stoffe mehr nachkaufen. Das ist uns allen wohl schon passiert. Dieses sollte Resteverwertung werden. Aber auch in meinen Resteschalen hat sich die Auswahl in den letzten Jahren geändert. Deswegen sehen die neuen Blöcke irgendwie anders aus. Aber nachdem ich umsortiert habe, gefällt es mir jetzt so.
Beim Sortieren kam es nicht nur auf die Farben an. Damit das Zusammensetzen funktioniert, habe ich versucht darauf zu achten, dass jeweils ein kleinteiliger Block auf einen mit weniger Teilen trifft, damit die Nahtzugaben versetzt liegen und die Knotenpunkte sich etwas entzerren.
Das hat mehr oder weniger gut funktionert, aber auf jeden Fall sieht es zusammengenäht schon richtig gut aus – finde ich.
Natürlich hätte ich mit Zwischenstreifen arbeiten können, aber das wollte ich nicht. Auch im Original werden die Blöcke ohne Shashing zusammengesetzt. So weit, so gut aus, den Rest werde ich auch noch schaffen.
Vor ein paar Tagen, auf einer längeren Autofahrt, erinnerte ich mich, dass ich mir vorgenommen hatte, eine Knie-Decke für mich zu nähen. Das „Rohmaterial“ liegt schon seit Jahren bereit. Natürlich habe ich keine UFOs, aber versteckt in einer Box liegen seit 2016 ein paar Blöckchen. Damals hatte ich mich anregen, oder sollte ich sagen, verleiten lassen, an dem Projekt „365 Tage Challange“ teilzunehmen, bei dem täglich ein Blöckchen genäht werden sollte. Das dürfte ja wohl kein Problem sein, dachte ich jedenfalls und machte mich ans Werk. Die Zuschneide- und Nähanleitungen waren super ausgearbeitet und in den ersten paar Wochen ging auch alles gut. Aber dann wurde das Wetter besser, der erste Urlaub stand vor der Tür und ich kam aus dem Tritt. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr zum Nacharbeiten und bin aus dem Projekt ausgestiegen. Die fertigen Blöckchen wanderten in besagte Box, aber die restlichen Anleitungen habe ich weiter gesammelt.
Wie groß ist eine Knie-Decke? Ich habe keine Ahnung. Also habe ich ein Maßband genommen und mich gewundert, 70×70 cm sollen reichen. Ich bin skeptisch und hole die Box mit den Blöckchen hervor. Große Freude, denn zu meiner Überraschung liegt obenauf eine Liste der genähten Blöckchen, 57 kleine á 3 Inch und 3 große á 6 Inch sind fertig.
70 cm entsprechen ungefähr 28 Inch. Bei einer Rastergröße von 3 Inch rechnet es sich mit 27 Inch besser, 27 durch 3 ergibt je 9 Felder á 3 Inch in Höhe und Breite, also insgesamt 81. Und sollte mir das Top dann doch zu klein sein, nähe ich Ränder drum.
Die wiedergefundenen Blöcke belegen schon 69 Felder, 12 sind noch frei. Das sind also 3 große Blöcke, die jeweils 4 Felder belegen. Nachdem die Vorüberlegungen soweit abgeschlossen waren, habe ich die Blöckchen an die Designwall geheftet. Ich habe mich bemüht, das so zufällig wie möglich zu machen, aber ich ahne schon, dass ich da noch jede Menge umsortieren werde.
Warum ich mich für große Blöckchen entschieden habe? Weil mir die kleinen zu friemelig sind! 3 Inch sind ungefähr 8 cm. Wenn in einer Reihe 4 Stückchen Stoff vernäht werden sollen, wird jedes knapp 2,5 cm groß zugeschnitten. Bei 6 Stücken ist jedes nur noch knapp 2 cm groß – oder sollte ich lieber klein sagen? So sehen einige der fertigen 3 Inch großen Blöckchen aus.
Also lieber die größere Variante. Deswegen klicke ich mich jetzt durch die 365 Anleitungen und suche 3 große Blöckchen zum Auffüllen der Lücken.
Ein gemeinsames Nähprojekt für die Pinnau-Quilter wurde vorgeschlagen und ich habe gerne zugestimmt. Denn ich bin ein ordentlicher Mensch und Projektmappen für angefangene Langzeitprojekte sind eine tolle Sache. Die Nähanleitung zu dieser Doppelhülle ist auf dem Bernina-Blog in zwei Größen kostenlos zu finden. Ich habe mich für die DIN A4-große entschieden, DIN A5 erschien mir zu klein, aber das hängt natürlich immer mit dem Projekt zusammen, das man einpacken möchte.
Es ist schon erstaunlich, was sich so alles im Lager ansammelt. Das gesamte Material für die Hülle habe ich dort gefunden. Nicht ganz, der Endlosreißverschluss ist neu, gekauft für eine Idee, die ich dann verworfen habe. Aber richtg alt ist das Mittelmotiv für die Vorderseite der Hülle. Dieser Maschinen-Trapunto-Versuch war die letzte Aufgabe in einem Maschinenquilt-Kurs bei Marlis Seifert in Hamburg. Den Laden gibt es leider schon lange nicht mehr, aber diese Rose hat überlebt, war mir zum Wegwerfen zu schade.
Nun kommt sie also hier zu Ehren ud bringt auch noch das Material für den Verschluss mit, ebenfalls ein Versuch aus diesem Kurs. Den Muschelstoff habe ich wahrscheinlich in meinem Lieblingsurlaubsland erstanden. Er war mir zuhause dann aber zum Zerschneiden zu schade, vielleicht mal für eine Rückseite? Nun spielt er bei diesem Projekt eine attraktive Nebenrolle, auch gut. Ein bisschen Farbe musste ich noch haben, deswegen sind die Einfassung für die Rose und das Schrägband um den Verschluss gelb geworden. Für das Binding habe ich blauen Stoff bereit gelegt, etwas Wasser tut den Muscheln sicher gut.
Zuerst habe ich die Rose in den Muschelstoff eingefügt. Zwischen Ober- und Unterseite liegt eine Lage StyleVil, damit wird die Außenseite der Hülle sehr stabil. Die Lagen habe ich mit Textilkleber zusammengeklebt. Nach einem Tag Trockenzeit konnte ich quilten. Damit mir beim Zusammennähen keine Lage verlorengeht, habe ich sie alle drei am Rand mit einem langen Stich geheftet. Den Verschluss habe ich mit Schrägband eingefasst. Nach der Anleitung geht es mit einem verstürzten Streifen Stoff einfacher, aber Verstürzen geht bei gequilteten Lagen nicht mehr. Damit war die Außenseite vorbereitet für das gemeinsame Nähen in der Gruppe.
Für die beiden Innentaschen brauche ich jeweils eine Rückseite, eine Vorderseite aus Vinyl, Reißverschluss und Einfassstreifen. Die Rückseiten bestehen aus zwei Lagen Stoff und einer Lage dünnem Vlies. Auch diese Lagen habe ich geklebt und anschließend gequiltet.
Auch die Stricknadeln locken wieder, aber auch hier noch verhalten. Im Beitragsbild oben gewähre ich einen Blick in meinen Strickbeutel und zeige die ersten Reihen zu einem neuen Tuch. Das kommt meinen regelmäßigen Leserinnen sicher bekannt vor. Hier folgt die Geschichte dazu.
Aus dem Farbverlaufsgarn mit dem schönen Namen „Denim-Frosch“ von 100 Farbspiele in Kappeln habe ich bereits vor ein paar Jahren ein Dreiecktuch in Krausrechts gestrickt. Da ich sehr locker stricke, hatte ich aber kleinere Nadeln als vorgeschlagen benutzt. Damit war nun leider auch das Tuch kleiner geworden und lag nicht so richtig kuschelig um die Schultern. Es lag nur in der Ecke, dafür war es wirklich zu schade.
Es ergab sich ein Besuch in Kappeln und daraus entstand die Idee, in den Laden zu gehen und nach einem Garn zu suchen, mit dem ich das Tuch vergrößern könnte, vielleicht sogar anhäkeln. Ich war offen für alle Möglichkeiten. Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass es das Garn noch geben könnte. Und ich war nicht vorbereitet auf die Frage, wievielfädig das verarbeitete Garn wohl gewesen sein.
Ich entschied mich für vierfädig und kehrte freudig mit meinem neuen Garn heim, der Vergößerung stand nun nichts mehr im Wege und es würde gar nicht auffallen – denkste, aber dazu gleich mehr, hier erstmal ein Foto.
Erst zum jetzigen Zeitpunkt habe ich angefangen, die Abkettreihe zu rippeln, hätte ich das man im Laden schon gemacht. Denn das Garn im Tuch war sechsfädig. Das bedeutete, dass das nachgekaufte vierfädige natürlich deutlich dünner war. Okay, nochmal nach Kappeln zu fahren, kam nicht in Frage. Also habe ich dickere Nadeln genommen und mit der Vergrößerung angefangen.
Sehr halbherzig, wie ich nun zugeben muss. Der Freundin, die mich damals mit auf die Reise zu diesem einfach zu strickenden Tuch genomen hatte, klagte ich mein Leid. Und, oh Wunder, sie war auf dem Weg nach Kappeln und bot an, mir ein Knäuel sechsfädiges Garn mitzubringen.
Das neue Knäuel ist mit fast 400 Gramm um ein Drittel schwerer als das erste und deswegen hat meine Freundin mir gut zugeredet, nichts das erste Tuch zu vergrößern, sondern einfach noch einmal von vorne zu beginnen und ein neues, größeres Tuch aus einem Guss zu machen. Dieser Anfang war gemacht, als mich der Golfarm ausbremste.
Inzwischen bin ich ein Stück weiter, aber immernoch in der ersten Farbzusammenstellung. Für die Treffen des Häkelbüdelclubs habe ich jetzt wieder ein schönes Projekt. Es wird sicher dauern, aber vielleicht ist es ja bis zu den ersten lauen Abenden im nächsten Jahr fertig.
Für das Material aus dem ersten Tuch und dem dünneren Garn habe ich schon eine Idee, aber die muss warten.
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