Kategorie: Patchwork

Schnelle Quilts aus Quadraten nähen

Schnelle Quilts aus Quadraten nähen

Patchwork und ein schnelles Ergebnis passen nicht so recht zusammen. Aber manchmal soll es schnell gehen und trotzdem Patchwork sein. Patchwork besteht häufig aus geometrischen Formen und deswegen passen Quadrate gut. Die lassen sich schnell schneiden und vernähen.

Zuerst werden die Stoffe in gleich große Quadrate geschnitten. Die werden anschließend zu harmonischen Mustern ausgelegt. Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, geht es an die Nähmaschine.

Je nach Größe der Quadrate und des zu fertigenden Quilts können schon mal 100 oder mehr Quadrate beteiligt sein. Damit die nicht durcheinander kommen, ist es hilfreich, sie „in Kette“ aneinander zu nähen. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Man beginnt mit dem ersten Quadrat in der ersten Reihe, legt das zweite Quadrat der ersten Reihe darauf und steppt die beiden zusammen. Statt die Näharbeit jetzt aus der Maschine zu nehnmen, lässt man sie mit dem letzten Stich unter dem Nähfüßchen liegen. Der Faden bleibt dran. Nun nimmt man das erste Quadrat der zweiten Reihe, legt das zweite der zweiten Reihe darauf, schiebt es unter das Nähfüßchen und steppt wieder, Faden bleibt dran. So verfährt man weiter bis zur letzen Reihe. Erst jetzt wird der Faden abgeschnitten. Die Stoffpaare legt man aufgeklappt und rückwärts sortiert bereit.

Jetzt liegen also die Quadrate 1 und 2 aus der ersten Reihe bereit und Nummer 3 wird an Nummer 2 genäht. Auch jetzt bleibt der Nähfaden dran und die Nummer 3 der zweiten Reihe wird an die Nummer 2 genäht. Wieder bis zur letzten Reihe, Faden abschneiden, Reihen sortieren und los geht es mit den Quadraten an der 4. Position. Das wird bis zur letzten Spalte wiederholt. Nun hängen alle Quadrate zusammen, fest verbunden sind aber erst die waagerechten Reihen.

Jetzt wird gebügelt und zwar alle Nahtzugaben der ungeraden Reihen nach links und die der geraden Reihen nach rechts. Nun werden die waagerechten Nähte genäht. Dazu legt man die Quadrate der letzten Reihe auf die der vorletzten. Da die Nahtzugaben entgegengesetzt gebügelt sind, rutschen sie fast von allein in die richtige Position. Wer mag, sichert mit Stecknadeln, wer mag, hält die Quadrate in Position, auf jeden Fall näht man anschließend die ganze Senkrechte runter. Am Ende die Arbeit vorsichtig ausschütteln und dann die vorletzte Reihe auf die drittletzte legen und nähen. So verfahren, bis alle Nähte genäht sind.

Eigentlich müsste man jetzt auf der Rückseite die Naht-Kreuzungen auseinander bügeln. Aber was das bedeuten würde, habe ich hier mit Stecknadeln angedeutet, man müsste nämlich fast alle waagerechten Nahtzugaben einschneiden, damit sie sich richtig legen.

Das macht man vielleicht bei einem Wandbehang, aber ich sicher nicht bei einem Kuschelquilt, einem Gebrauchsgegenstand. Alle Kreuzungspunkte sind geblieben, wie sie genäht sind und die Nahtzgaben der waagerechten Nähte habe ich alle in eine Richtung gebügelt.

Und fertig ist ein Top. In einem perfekt durchdachten Patchworkblock hätte sich diese Stoffe nie getroffen, hier fügen sie sich zu einem harmonischen Ganzen.

Tannenbaum-Decke 2

Tannenbaum-Decke 2

ja, das sieht gut aus, so mache ich weiter!

Zuvor ein kurzer Blick zurück. Die fertigen Maverick Stars sollen in den äußeren Bereich der Decke, die möchte ich auf jeden Fall noch sehen können, wenn der Tannenbaum darauf steht. Also brauche ich jetzt eine Mitte, 60 x 60 cm groß.

Zu den unregelmäßigen Maverick Stars gibt es eine „ordentliche“ Vorlage, das ist der Sägezahn-Stern, englisch Sawtooth Star. Dessen acht Zacken kann man aus geteilten Dreiecken nähen. Geteilte Dreiecke aus Streifen, wie kriege ich das hin? Meine erste Idee waren zweifarbige LogCabin Blöcke. Aber damit die ordentliche Dreiecke werden, brauche ich gleichmäßig breite Stoffstreifen. Die hab ich nicht, was nun? Frauen, die sehr viel aus Resten nähen, haben im Internet mal gezeigt, dass sie Streifen diagonal auf Papier nähen, begradigen und die Blöcke zusammensetzen. Das versuche ich gleich mal.

Zuerst habe ich mir Papierschablonen zugeschnitten, mit 18×18 cm etwas größer, dann habe ich Reserve zum genauen Trimmen. Die Schablone habe ich diagonal mittig gefaltet, damit ich weiß, wo ungefähr ich die ersten Streifen anlegen muss.

Auf die Papierschablone nähe ich nun solange Streifen, bis sie bedeckt ist. Dabei zeigt sie mir genau, wie lang die Streifen sein müssen und die Breite spielt keine Rolle. Nur bei den letzten Streifen an der Spitze muss ich ein wenig aufpassen, die dürfen nicht zu schmal werden, sonst gibt es an der Spitze später Nahtzugaben-Berge.

Da ich die Schablone ja ein wenig größer zugeschnitten habe, stören die kleinen unbedeckten Stellen nicht, ich muss nur beim Zuschneiden genau hinschauen, damit sie verschwinden. Dafür benutze ich das große Quadrat-Lineal, denn dann habe ich den ganzen Block im Blick.

Die 45-Grad-Linie liegt genau auf der ersten Naht, die Spitze richte ich oben rechts aus und schaue, dass auch unten links an der 16,5 cm Linie überall Stoff ist. Dann beherzt den Rollschneider ansetzen, den mit der „Papier-Klinge“, denn ich habe ja die Schablone drunter. Nun den Block umdrehen und die anderen beiden Seiten trimmen.

Nähen auf Papier ist leider materialintensiv und nein, ich werde die Reste der Reste nicht mehr aufbewahren. Zusammen mit den herausgefummelten Papierstreifen von der Rückseite trennen sich unsere Wege.

Vor mir liegt jetzt eine Fleißaufgabe, 16 Blöcke in verschiedenen Farbaufteilungen benötige ich für den Sawtooth Star, ich gehe mal wieder an die Nähmaschine zu meinen Stoffstreifen.

Brief-Ecken nähen

Brief-Ecken nähen

Von Briefecken sprechen wir PatchworkerInnen, wenn sie eine diagonale Naht haben. Dazu muss man an den beiden benachbarten Seiten Streifen annähen, die länger sind. Beim Annähen muss die Nahtzugabe an Anfang und Ende frei bleiben. Im zweiten Schritt wird das Top über Eck diagonal zusammengelegt und genau in der Verlängerung wird die Naht der Ecke markiert. Nähen, Nahtzugabe zurückschneiden, ausbügeln und fertig.

Bisher habe ich die Randgestaltung meiner Arbeiten in Runden gedacht und genäht. Das hätte in diesem Fall also eine Runde Blinker in rot, eine Runde grau und eine Runde blau bedeutet, 12 Briefecken.

Das kann es doch nicht sein, wie wäre es, wenn ich erst die drei Streifen pro Seite zusammennähe und dann die diagonalen Ecken in einem Rutsch? Das muss doch das gleiche sein – oder? Es hilft nur ausprobieren. Und dann habe ich auch noch daran gedacht, die Nahtzugaben in die jeweils entgegengesetzte Richtung zu bügeln, so dass ich die Nähte später gut ertasten und stecken kann.

So sieht das nun aus.

Jetzt den Quilt diagonal zusammenlegen und die Ränder aufeinander stecken. In Verlängerung der diagonalen Kante die Nahtlinie makieren. Dabei mit Hilfe der Makierung auf dem Lineal auf die 45° Ausrichtung achten.

Genau den Endpunkt der Nähte zwischen Bild und Blinker finden und von dort nach außen nähen, diese Naht an Anfang und Ende verriegeln. Überstehenden Stoff nahtzugabenbreit abschneiden, wenden und ausbügeln.

Vielleicht habe ich das Rad neu erfunden, aber so habe ich es zum ersten Mal gemacht und es gefällt mir gut, auch wenn ich die 100% nicht ganz erreicht habe. Die kleine Abweichung quiltet ich einfach weg – vielleicht.

Sternenerwachen 17 – Top fertig!

Sternenerwachen 17 – Top fertig!

Gestern habe ich das Top fertiggestellt – hurra!

Auch der Stoff, den ich mir für den Rand aufbewahrt hatte, hat durch die Bögen eine eindeutige Richtung. Das machte die Eckgestaltung aufwändig, weil ich mit Y-Nähten arbeiten musste. Aber ich habe es hinbekommen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und glücklich.

Mein herzlicher Dank geht an Roswitha von Country Rose Quilts, die sich dieses Design ausgedacht und mit uns geteilt hat. Hätte ich es selber entwofen, wäre das Top viel aufgeräumter geworden. Wahrscheinlich alle Sterne gleich, vielleicht in verschiedenen Größen. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, so viele verschiedene Sterne einzubauen. Und genäht wäre es noch lange nicht.

Das Top misst 150 x 200 cm, damit ist es mir zum Quilten zu groß. Deswegen werde es bei Christine Staack im Quiltbahnhof quilten lassen. Ich bin schon sehr auf ihre Quiltmustervorschläge gespannt.

Vierer-Blöckchen trimmen

Vierer-Blöckchen trimmen

Vierer-Blöcke sind allein schon schön und lassen sich vielfältig einsetzen. Häufig entstehen sie aber auch beim Nähen großer Blöcke, die man in Segmente aufteilt. Die werden erst getrimmt und dann weiter zusammengesetzt. Nur so ist gewährleistet, dass am Ende der ganze Block passt.

Das Vierer-Segment richte ich an der diagonalen Markierung meiner Schneidematte aus, dieser Schritt ist im Beitragsbild zu sehen.

Zum Einsatz kommt mein 15×15 cm großes Schneidelineal.

Zuerst wird gerechnet: Fertige Größe 10 x 10 cm = Zuschnitt 11,5 x 11,5 cm. Die 11,5 cm muss ich jetzt durch 2 teilen, ergibt 6,75 cm.

Nun kann ich das Lineal sauber ausrichten. Bei diesem diagonal geteilten Block wird die diagonale Linie auf dem Lineal an der Nahtlinie im Block ausgerichtet. Damit die Mitte nachher auch wirklich die Mitte ist, muss die  6,75 cm-Markierung mitten auf dem Lineal an den Mittelpunkt des Blocks angelegt werden.

Das blanke Lineal spieglt leider etwas, aber ich denke, es ist zu erkennen. Zuerst die rechte und obere Seite gegradigen. Danach den Block drehen. An die bereits begradigten Kanten kann man jetzt die beiden 11,5-cm Linien vom Lineal anlegen und die dritte und vierte Seite schneiden. Fertig ist das saubere 4er-Blöckchen.

Wenn der Vierer-Block waagerecht/senkrecht geteilt ist, wird die diagonale Markierung des Lineals auch durch den Mittelpunkt geführt. Das Ausrichten erfolgt aber an den waagerechten und senkrechten Nahtlinien, die bei 6,75 cm angelegt werden müssen.

 

Geometrische Blöcke passgenau zusammennähen

Geometrische Blöcke passgenau zusammennähen

Große geometrische Blöcke, wie z.B. Sterne, setzt man sektionsweise zusammen. Bei den zu verbindenden Einzelteilen muss man darauf achten, dass an den Teilen die Nahtzugaben einmal nach links und einmal nach rechts gelegt werden. Aus diesem Grund wird häufig empfohlen, die Nahtzugaben nicht nach jeder Naht zu bügeln, denn dann kann man sie bei Bedarf noch umlegen.

Auf dem Beitragsbild habe ich versucht, diesem Schritt zu fotografieren.

Wenn man einen großen Block gedanklich zerlegt, landet man z.B. bei einem Nine-Patch. Im folgenden Foto ist zu erkennen, wie sich bei einem solchen Nine-Patch auch die letzte Naht einfach legt, in dem die Nahtkanten ineinanderrutschen. Diese Stellen muss man beim Legen ertasten und danach mit Stecknadeln sichern, damit sie nicht wieder verrutschen.

Binding genau anpassen

Binding genau anpassen

Genau in die Mitte der vier Seiten sollten die Streifenstoffe. Mein erster Gedanke war, wie soll ich das denn hinkriegen. Aber dann war es nach ein bisschen Überlegen kein Problem mehr.

Auf einer Skizze habe ich die genaue Position eingetragen und konnte dann die Länge der einzelnen Streifen in rot und gestreift ausrechnen. Die Nahtzugabe addieren, die Streifen zuschneiden und in der richtigne Reihenfolge zusammennähen. Das habe ich absichtlich gerade und nicht schräg gemacht, obwohl es dann an diesen Stellen etwas mehr Stofflagen werden.

Zum ersten Mal habe ich den Binding-Streifen auch gleich zum Ring geschlossen. Diesen konnte ich auf dem Quilt verteilen und direkt überprüfen, ob ich alles richtig ausgemessen hatte.

Das funktioniert, weil die Außenkanten des Quilts genauso lang sind, wie der geschlossene Bindingstreifen. In den Ecken geht kein Stoff verloren.

Quiltige Gilde-Sommertour II

Quiltige Gilde-Sommertour II

Da war ich zu langsam oder bin zu spät eingestiegen. Die Auflösung ist bekannt gegeben und ich habe das Projekt beim Stand „fertig zum Quilten“ unterbrochen. Hoffentlich habe ich an alles Material und Handwerkzeug gedacht, damit ich an dem Täschchen unterwegs weiter arbeiten kann – das ist für mich der Sinn von Handnähprojekten.

 

EPP-Schablonen aufbewahren

EPP-Schablonen aufbewahren

Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, wozu man diese kleinen Satinbändchen benutzen kann, nachdem wir sie aus den Jacken, Blusen oder Schals herausgeschnitten haben. Welche Bändchen? Na die, die die Hersteller einnähen, damit die Teile nicht so schnell vom Bügel rutschen und die bein Tragen entweder herausgucken oder kratzen und pieksen. Also eigentlich überflüssig, aber zum Wegwerfen viel zu schade.

Beim Hantieren mit den Hexagon-Schablonen kam mir eine Idee. Flugs waren die herausgelösten Schablonen auf ein Bändchen gefädelt, Knoten rein und schon war Ordnung auf dem Tisch.

 

Ich habe noch ganz viele von den Bändchen, ich kann ja nichts wegwerfen….

 

 

Hexagone mit Lineal und Rollschneider zuschneiden

Hexagone mit Lineal und Rollschneider zuschneiden

Das fertig zugeschnittene Hexagon soll eine Länge von 5 cm von Spitze zu Spitze haben. Daraus folgt, dass der Stoffverbrauch 7 x 6 cm beträgt.

Also schneide ich mit Lineal und Rollschneider Streifen von 7 cm Höhe und daraus Stücke mit 6 cm Breite (hier zum besseren Verständnis auf der rechten Stoffseite).

         

Diese Zuschnitte drehe ich anschließend auf die linke Stoffseite und lege ich meine Hexagon-Schablone darauf. Nun nehme ich mein Lineal zur Hand und lege es mit 1 cm Nahtzugabe an die Schablone. Die überstehenden Spitzen schneide ich mit dem Rollschneider ab und habe mein Hexagon-Stoff-Stück, um es um die Schablone zu legen/heften.

         

Wer sich traut, kann auf diese Art locker 4 oder mehr Stofflagen zuschneiden.