Monat: Juni 2021

Auf der Suche nach einem neuen Projekt

Auf der Suche nach einem neuen Projekt

An der Designwall hängen erste Stoffstücke für eine Kissenrückseite. Der Block für die Vorderseite ist fertig, es fehlen 1-2 Rahmen drumherum, um auf 40 x 40 cm zu kommen. Nun will ich erst die Rückseite aus den Resten der Reste zusammensetzen. Damit es einheitlich wird, soll auch die Rückseite die Rahmen bekommen. Aber das Wetter ist viel zu schön, um drinnen an der Nähmaschine zu sitzen. Was gibt das Lager denn sonst noch her?

Ein Stoffpaket mit bunten Batik-Stoffen. Das habe ich für ein Applikationsprojekt gekauft. Die Vorlagen sehen kompliziert aus und da ich noch nicht so viel Erfahrung habe, muss ich jetzt endlich üben. Dazu habe ich schon vor längerer Zeit ein Buch mit unterschiedlichen Techniken gekauft. Die von Country Rose Quilts vorgeschlagene Technik habe ich zuerst ausprobiert. Das Ergebnis befriedigt mich noch nicht, da muss ich noch viel mehr üben. Das lege ich erstmal wieder weg.

Also doch stricken. Hier liegt noch ein tolles Garn, eine Mischung aus Baumwolle und Seide. Aber leider habe ich dafür noch keine passende Anleitung gefunden und mir alles selber ausdenken – puh, dazu habe ich gerade keine Lust. Und bevor ich anfangen kann, muss ich erst noch die Knäule wickeln. Das dauert mir auch zu lange. Gibt es denn gar nichts, womit ich sofort loslegen kann?

Doch, da liegt noch das pinke Garn, mt dem ich einen uralten Janker aufpeppen will. Das ist die Idee. Gleich mal bei Britta Kremke hineingeschaut, wie sie den Anschluss zwischen Stoff und Garn macht. Auf der Rückseite sticken und dahinein die ersten Maschen stricken oder häkeln? Das kommt mir spanisch vor. Ich würde lieber aufsticken, ganz frei. Womit wir dann doch wieder beim Thema der letzten Wochen sind.

Das Material und Handwerkzeug ist alles hier – hurra, das neue Projekt ist gefunden. Und das ohne Umweg über „Laden“.

Der nächste Winter kann kommen

Der nächste Winter kann kommen

Gerade rechtzeitig zum Sommeranfang habe ich nun auch die Mütze aus dem tollen Cobweb Lace Garn von Kremke Soul Wool fertig gestellt.

Nach dem Schal in der Original-Farbwechsel-Methode hatte ich für die Stulpen je drei Fäden zu einem neuen Faden zusammengewickelt. Für die Mütze hieß die Devise nun, Reste verarbeiten. Auch für dieses Projekt immer mit drei Fäden, aber nacheinander aufgebraucht und in der Technik von 100 Farbspiele zusammengefügt.

Die Mütze habe ich nach der Anleitung „Mütze Simplyx“ von Birgt Freyer gestrickt. Dafür wird zuerst ein Band für das Bündchen gestrickt. Das wird zur Runde geschlossen und daran wird die Mütze gestrickt, die durch regelmäßige Abnahmen geschlossen wird.

Da liegen sie nun alle drei ganz friedlich nebeneinander. Den „Schal Marling in Rhythmus“ hat Britta Kremke entworfen, die Stulpen „Squiggle“ Sabine Sass und die Mütze „Simplyx“ Birgit Freyer.

Angezogen sieht es so aus.

Aber nun räume ich die Sachen weg, erst wollen wir noch ein bisschen Sommer haben und dem Teddy war’s auch zu warm.

Stickmappen Freies Sticken

Stickmappen Freies Sticken

Vier Geburtstagskerzen kann ich heute anzünden! Am 16. Juni 2017 habe ich hier den ersten Beitrag veröffentlicht. In diesen vier Jahren habe ich regelmäßig geschrieben, zuerst zweimal, später einmal wöchenlich. Das macht mir inzwischen Probleme, weil ich weniger handarbeite und in mancher Woche nichts Neues oder keine nennenswerten Fortschritte einer Arbeit zu zeigen habe. Deswegen werde ich zukünftig häufiger mal Bilder von Arbeiten zeigen, die vor meiner Blog-Zeit entstanden sind. Und wenn mir mal gar nichts einfällt, mache ich eine Pause – das muss einfach auch mal sein.

Da wir gerade beim Thema „Freies Sticken“ sind, habe ich heute Fotos von meinen Stickmappen vorbereitet. Als die Kursunterlagen von Anne Lange kamen, hatten die Materialien wenig mit den mir bekannten Stickutensilien zu tun. So kam es, dass ich ziemlich viel lose rumliegen hatte und auch ein Mitnehmen zu Handarbeitstreffen umständlich war. Irgendwie brauchte ich eine Tasche, um die Hilfsmittel, das Stickmaterial und die angefangene Arbeit einzupacken. Und die ich am Zielort einfach nur auf zu klappen brauchte und gleich loslegen konnte.

Wie konnte ich das alles unter einen Hut bringen? Moment mal, das geht doch mit Briefmappen. Papier, Umschläge, Stift – alles in einer Mappe, die aufgeklappt wird und man kann den Brief schreiben. Das Prinzip habe ich um zwei Trennblätter ergänzt und herausgekommen ist zuerst diese kleine Stickmappe. Natürlich sind lange Griffe dran, damit ich sie mir unterwegs umhängenkann.

Gestaltet habe ich sie in der mir damals neuen Crazy-Technik. Dabei werden unterschiedliche Formen von Stoffstückchen zusammengesetzt, begradigt, wieder angenäht, begradigt – so lange, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Die Nähte werden anschließend mit Stickstichen verziert.

Aufgeklappt sieht es darin so aus. Vorne ein Fach für die angefangene Arbeit. Zwischen den Trennblättern liegen üblicherweise die Garne und ganz hinten die (eckigen!) Stickrahmen und die Zwingen, mit denen die an der Tschplatte befestigt werden.

Die Fächer vorne und hinten habe ich mit Taft „gefüttert“, damit nicht soviel Fussel dran hängen bleiben. Im inneren Fach habe ich Thermolam verwendet. Das Material hat Hafteigenschaften und die Garne rutschen nicht alle in einer Ecke zusammen, wenn man die geschlossene Tasche mit sich herumträgt.

Auch die Rückseite ist in Crazy-Technik gestaltet, allerdings weniger aufwändig bestickt.

Mit dieser kleinen, ca. 30×30 cm großen, Stickmappe bin ich gut durch Annes Stickkurs gekommen. Die letzte Aufgabe in dem Kurs war, ein Monogramm zu gestalten.

Das lag fertig da, als ich den Stoff für die Weste kaufte und mir den größeren Rahmen wünschte und bekam. Auch dieses Projekt sollte standesgemäß aufbewahrt werden und transportfähig sein. Was lag also näher, als noch eine, etwas größere Stickmappe zu nähen. Am Ende war die mit ca. 40×40 cm deutlich gößer und wegen der großen Zwingen sehr viel schwerer, also eher eine Schultertasche. Dafür habe ich lange, gefütterte Schulterriemen genäht.

Das Monogramm ziert die Vorderseite.

Die aufgeklappte Variante mit dem Material hatte ich im Beitrag zu der Ordnerhülle gezeigt. Hier oben als Beitragsbild sieht man das hintere Fach, in dem wegen der Größe dieser Tasche sogar Platz für ein Nähetui und das Buch mit den Stickstichen ist. Der kleine Rahmen hielt mit einer kleinen Zwinge, dieser große Rahmen ist so schwer, dass er mit zweien sicherer ist.

Die Rückseite ist in Barghello-Technik genäht. Dabei werden erst Stoffstreifen aneinander genäht, die später in rechten Winkeln zu den Nähten zerschnitten und versetzt neu zusammengenäht werden. Dadurch entstehen Wellen. In der Technik hatte ich schon einen Beutel genäht, die restlichen Stoffe reichten für die Stickmappe und so passen diese beiden nun zusammen und können gemeinsam auf Reisen gehen.

Auch der Beutel kommt mit einem Stickdetail daher. Der Schmetterling auf der Klappe wurde von einer Frau in Afghanistan gestickt. Diese schöne Aktion hat Pascal Goldenberg initiert und so verbinden Fäden die Frauen hier und da.

Vier Jahre, schon eine lange Zeit. Aber es macht mir noch heute, 266 Beiträge später, Spaß und ich freue mich, wenn ihr meinen Blog weiterhin besucht.

Ordner-Hülle Freies Sticken

Ordner-Hülle Freies Sticken

2008 habe ich an einem online-Stickkurs bei Anne Lange teilgenommen und war voll motiviert, das Gelernte anzuwenden. Da kam mir bei einem Seesterne-Treffen das Angebot gerade recht und ich habe einen selbstgefärbten Stoff erstanden.

Daraus wollte ich mir eine Weste nähen. Also habe ich zuerst einen Schnitt gekauft und die Schnittteile mit Heftgarn auf den Stoff „kopiert“. Die Stoffteile habe ich mit einem ganz dünnen Aufbügelvlies verstärkt. Parallel hat mir mein Mann einen großen Stickrahmen gebastelt, damit ich möglichst viel Fläche auf einmal sehen und bearbeiten konnte.

Das erste Vorderteil ging mir gut von der Hand. Und danach habe ich die Arbeit dann aus dem Blick verloren. Sei es, weil ich keine Zeit mehr hatte, keine Idee für die zweite Seite – ich weiß es nicht mehr. Inzwischen hat sich leider auch mein Geschmack geändert und eine bestickte Weste passt nicht mehr zu mir. Es hat einen Augenblick gedauert, bis der Entschluss reifte, aus diesem Westen-Vorderteil eine Ordner-Hülle für den Ordner mit den Ergebnissen des Stickkurses zu gestalten. Auf den Beitragsbild oben sieht man, was ich ausgepackt habe.

Das Vorderteil war schon grob vorgeschnitten, ein Glück, dass ich das abgeschnittene Material aufbewahrt hatte. Denn jetzt musste aus der Weste wieder ein rechteckiges Teil werden. Der Armausschnitt passte genau, da habe ich nur die Nahtzugaben verloren.

Die Stoffreste habe ich in Crazy-Technik zusammengenäht, das gehört jetzt eben so. Bevor ich das Rechteck endgültig zugeschnitten habe, habe ich mit kleinen Stäbchenen den Ausschnitt für den Ornder-Rücken ausgewählt.

Da die Stoffstücke schon das dünne Vlies hatten, habe ich auf weitere Einlagen verzichtet. Habe also nur mit der Rückseite verstürzt, gewendet, rundherum knappkantig abgesteppt und neben den Crazy-Nahtlinien gequiltet, alles mit der Nähmaschine.

Links und rechts jeweils 10 cm nach innen umgelegt und abgesteppt, schon konnte der Ordner hineingeschoben werden.

Ein passendes Kleid für meinen Stickordner!

LiBellchen 2

LiBellchen 2

Hatte ich gesagt, ich hätte keine UFOs, UnFertigeObjekte? Sind gut versteckt, aber jetzt habe ich wieder eines hervorgeholt. Es war während der Patworktage online, als ich vor dem Laptop saß und zuhörte. Die Hände waren frei, hatten nichts zu tun.

Da habe ich mir die Schachtel mit dem LiBellchen herausgeholt. Diese Kleinigkeit habe ich hier im Juni 2017 vorgestellt. Zur Erinnerung: Ein LiBellchen ist eine kleine dreidimensionale Arbeit, die erst in English Paperpiecing zusammengenäht und ausgestopft wird. Danach wird sie bestickt und weiter verziert.

Ich habe immer mal wieder daran weitergestichelt, aber zwischendurch keine Fotos gemacht.

Fertig ist meine Interpretation nach der Idee „LiBellchen – Schmuckobjekte von Liesel Niesner“ in Gestalt eines Oktagons. Und wozu das Ganze? Einfach nur um es auszuprobieren und mich daran zu freuen.