Schlagwort: Freies Sticken

Schweden 7

Schweden 7

Nachdem ich mit dem Maschinenquilten fertig war, habe ich die Ränder angenäht.

Zum freien Sticken wird die Arbeit auf einen flachen Rahmen gepinnt, der dann mit Schraubzwingen am Tisch befestigt wird. Das hat den Vorteil, dass ich mit beiden Händen arbeiten kann, weil ich keinen Rahmen halten muss.

Mit verschiedenen Garnen und mit verschiedenen Stichen habe ich die Gräser im Vordergrund gestickt. Einen Teil der losen Fäden habe ich auf der Rückseite vernäht, die rechts unten brauche ich später noch.

Links und rechts vom gelben Streifen habe ich in der Naht gequiltet. Erst danach habe ich die Halme der rechten Gräser zuende aufgestickt. Sie fallen jetzt ein wenig aus dem Rahmen. Für das Binding habe ich wieder den gelben Stoff gewählt, es war ja Sommer und die Sonne schien.

Außer den Gräsern sind mir auch ein paar Kieselsteine aus dem Rahmen gefallen. Damit habe ich zum ersten Mal die dritte Dimension in eine meiner Arbeiten eingearbeitet.

Mein kleiner Wandbehang „Sommer auf Blidö“ ist ca. 45 x 60 cm groß. Entstanden ist er nach dem Besuch des Kurses Landschaftsimpressionen mit Gudrun Brückner-Krebbel nach meinen Foto.

Stickmappen Freies Sticken

Stickmappen Freies Sticken

Vier Geburtstagskerzen kann ich heute anzünden! Am 16. Juni 2017 habe ich hier den ersten Beitrag veröffentlicht. In diesen vier Jahren habe ich regelmäßig geschrieben, zuerst zweimal, später einmal wöchenlich. Das macht mir inzwischen Probleme, weil ich weniger handarbeite und in mancher Woche nichts Neues oder keine nennenswerten Fortschritte einer Arbeit zu zeigen habe. Deswegen werde ich zukünftig häufiger mal Bilder von Arbeiten zeigen, die vor meiner Blog-Zeit entstanden sind. Und wenn mir mal gar nichts einfällt, mache ich eine Pause – das muss einfach auch mal sein.

Da wir gerade beim Thema „Freies Sticken“ sind, habe ich heute Fotos von meinen Stickmappen vorbereitet. Als die Kursunterlagen von Anne Lange kamen, hatten die Materialien wenig mit den mir bekannten Stickutensilien zu tun. So kam es, dass ich ziemlich viel lose rumliegen hatte und auch ein Mitnehmen zu Handarbeitstreffen umständlich war. Irgendwie brauchte ich eine Tasche, um die Hilfsmittel, das Stickmaterial und die angefangene Arbeit einzupacken. Und die ich am Zielort einfach nur auf zu klappen brauchte und gleich loslegen konnte.

Wie konnte ich das alles unter einen Hut bringen? Moment mal, das geht doch mit Briefmappen. Papier, Umschläge, Stift – alles in einer Mappe, die aufgeklappt wird und man kann den Brief schreiben. Das Prinzip habe ich um zwei Trennblätter ergänzt und herausgekommen ist zuerst diese kleine Stickmappe. Natürlich sind lange Griffe dran, damit ich sie mir unterwegs umhängenkann.

Gestaltet habe ich sie in der mir damals neuen Crazy-Technik. Dabei werden unterschiedliche Formen von Stoffstückchen zusammengesetzt, begradigt, wieder angenäht, begradigt – so lange, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Die Nähte werden anschließend mit Stickstichen verziert.

Aufgeklappt sieht es darin so aus. Vorne ein Fach für die angefangene Arbeit. Zwischen den Trennblättern liegen üblicherweise die Garne und ganz hinten die (eckigen!) Stickrahmen und die Zwingen, mit denen die an der Tschplatte befestigt werden.

Die Fächer vorne und hinten habe ich mit Taft „gefüttert“, damit nicht soviel Fussel dran hängen bleiben. Im inneren Fach habe ich Thermolam verwendet. Das Material hat Hafteigenschaften und die Garne rutschen nicht alle in einer Ecke zusammen, wenn man die geschlossene Tasche mit sich herumträgt.

Auch die Rückseite ist in Crazy-Technik gestaltet, allerdings weniger aufwändig bestickt.

Mit dieser kleinen, ca. 30×30 cm großen, Stickmappe bin ich gut durch Annes Stickkurs gekommen. Die letzte Aufgabe in dem Kurs war, ein Monogramm zu gestalten.

Das lag fertig da, als ich den Stoff für die Weste kaufte und mir den größeren Rahmen wünschte und bekam. Auch dieses Projekt sollte standesgemäß aufbewahrt werden und transportfähig sein. Was lag also näher, als noch eine, etwas größere Stickmappe zu nähen. Am Ende war die mit ca. 40×40 cm deutlich gößer und wegen der großen Zwingen sehr viel schwerer, also eher eine Schultertasche. Dafür habe ich lange, gefütterte Schulterriemen genäht.

Das Monogramm ziert die Vorderseite.

Die aufgeklappte Variante mit dem Material hatte ich im Beitrag zu der Ordnerhülle gezeigt. Hier oben als Beitragsbild sieht man das hintere Fach, in dem wegen der Größe dieser Tasche sogar Platz für ein Nähetui und das Buch mit den Stickstichen ist. Der kleine Rahmen hielt mit einer kleinen Zwinge, dieser große Rahmen ist so schwer, dass er mit zweien sicherer ist.

Die Rückseite ist in Barghello-Technik genäht. Dabei werden erst Stoffstreifen aneinander genäht, die später in rechten Winkeln zu den Nähten zerschnitten und versetzt neu zusammengenäht werden. Dadurch entstehen Wellen. In der Technik hatte ich schon einen Beutel genäht, die restlichen Stoffe reichten für die Stickmappe und so passen diese beiden nun zusammen und können gemeinsam auf Reisen gehen.

Auch der Beutel kommt mit einem Stickdetail daher. Der Schmetterling auf der Klappe wurde von einer Frau in Afghanistan gestickt. Diese schöne Aktion hat Pascal Goldenberg initiert und so verbinden Fäden die Frauen hier und da.

Vier Jahre, schon eine lange Zeit. Aber es macht mir noch heute, 266 Beiträge später, Spaß und ich freue mich, wenn ihr meinen Blog weiterhin besucht.

Ordner-Hülle Freies Sticken

Ordner-Hülle Freies Sticken

2008 habe ich an einem online-Stickkurs bei Anne Lange teilgenommen und war voll motiviert, das Gelernte anzuwenden. Da kam mir bei einem Seesterne-Treffen das Angebot gerade recht und ich habe einen selbstgefärbten Stoff erstanden.

Daraus wollte ich mir eine Weste nähen. Also habe ich zuerst einen Schnitt gekauft und die Schnittteile mit Heftgarn auf den Stoff „kopiert“. Die Stoffteile habe ich mit einem ganz dünnen Aufbügelvlies verstärkt. Parallel hat mir mein Mann einen großen Stickrahmen gebastelt, damit ich möglichst viel Fläche auf einmal sehen und bearbeiten konnte.

Das erste Vorderteil ging mir gut von der Hand. Und danach habe ich die Arbeit dann aus dem Blick verloren. Sei es, weil ich keine Zeit mehr hatte, keine Idee für die zweite Seite – ich weiß es nicht mehr. Inzwischen hat sich leider auch mein Geschmack geändert und eine bestickte Weste passt nicht mehr zu mir. Es hat einen Augenblick gedauert, bis der Entschluss reifte, aus diesem Westen-Vorderteil eine Ordner-Hülle für den Ordner mit den Ergebnissen des Stickkurses zu gestalten. Auf den Beitragsbild oben sieht man, was ich ausgepackt habe.

Das Vorderteil war schon grob vorgeschnitten, ein Glück, dass ich das abgeschnittene Material aufbewahrt hatte. Denn jetzt musste aus der Weste wieder ein rechteckiges Teil werden. Der Armausschnitt passte genau, da habe ich nur die Nahtzugaben verloren.

Die Stoffreste habe ich in Crazy-Technik zusammengenäht, das gehört jetzt eben so. Bevor ich das Rechteck endgültig zugeschnitten habe, habe ich mit kleinen Stäbchenen den Ausschnitt für den Ornder-Rücken ausgewählt.

Da die Stoffstücke schon das dünne Vlies hatten, habe ich auf weitere Einlagen verzichtet. Habe also nur mit der Rückseite verstürzt, gewendet, rundherum knappkantig abgesteppt und neben den Crazy-Nahtlinien gequiltet, alles mit der Nähmaschine.

Links und rechts jeweils 10 cm nach innen umgelegt und abgesteppt, schon konnte der Ordner hineingeschoben werden.

Ein passendes Kleid für meinen Stickordner!

LiBellchen

LiBellchen

Gestickt habe ich schon lange nicht mehr, schade eigentlich. Denn es liegt ein angefangenes LiBellchen herum und wartet auf Fertigstellung.

LiBellchen wurden von Liesel Niesner entwickelt und von ihrer Tochter Hilde Klatt liebevoll in einem Buch in Szene gesetzt. Nach einen Online-Stickkurs bei Anne Lange fühlte ich mich fit genug, diese Herausforderung anzunehmen. Außerdem lagen da ja noch die schönen Garne aus Annes Werkstatt.

Zuerst wird die Grundform, bei mir ein Oktagon – ein rundliches Kissen basierend auf einer Achteckform – , genäht und ausgestopft. Anschließend wird sie frei bestickt und mit Perlen etc. verziert.

Das kann doch nicht so schwer sein – dachte ich und legte los. So sieht es bis jetzt aus.

 

 

Ob ich es wohl in diesem Sommer fertig bekomme? Ihr werdet es erfahren.