Cape für Mutti
Nachdem ich meine Jacke Zoraya beendet hatte, habe ich mir neues Garn, dieses Mal von 100 Farbspiele, bestellt. Es handelt sich um die Farbvariante Strandgut in 6-fach. Daraus will ich für meine Mutter ein neues Tuch stricken.
Das erste habe ich vor einigen Jahren nach einer Anleitung von Birgit Freyer in einer halbrunden Form gestrickt. Schon damals hatte ich mir überlegt, dass die langen Zipfel bei den großen Dreieckstüchern für meine Mutter im Alltag irgendwie unpraktisch sein könnten. Aber nun ist das Lacetuch irgendwie verschwunden, wird nicht mehr benutzt, ist wohl alles Tüdelkram, Mutters Lieblingswort zur Zeit.
Im Juni steht ihr Geburtstag an und ein Geschenk muss her. Da erinnnerte ich mich daran, dass ich meiner Großmutter vor ewig langer Zeit einen kleinen Umhang gehäkelt habe, den sie sehr gerne getragen hat – jedenfalls sehr häufig, wenn ich da war. Und meine Mutter hat so etwas Ähnliches für ihre Mutter gestrickt. Also nun ich für meine Mutter, diese Geschichte wiederholt sich.
Eine Anleitung habe ich nicht, nur eine Idee im Kopf. Ausgehend vom Halsausschnitt werde ich mich in Reihen nach unten arbeiten. Im oberen Teil werde ich in jeder zweiten Reihe versetzt 8 Maschen zunehmen, bis ich eine gemütliche Weite über die Schultern erreicht habe. Danach wird es ohne Zugaben gerade weiter gehen.
Ob und in welchem Maße ich Muster einarbeite, entscheide ich spontan. Während der Zunahmen wird es wohl bei einigen rechten Rückreihen bleiben, vielleicht kommt noch eine Lochreihe. Auf jeden Fall werde ich nur kleine Löcher einarbeiten, damit meine Mutter mit dem Umhang nicht an Türgriffen oder ähnlichen Hindernissen hängenbleiben kann.
So viel zur Vorgeschichte, nun geht es an die Arbeit.
Der Anfang ist gemacht, sogar der erste Farbwechsel hat schon stattgefunden. So dezent, dass er gar nicht zu erkennen ist, aber ich habe den Knoten gesehen.