Kategorie: Tipps & Tricks

Quiltige Gilde-Sommertour II

Quiltige Gilde-Sommertour II

Da war ich zu langsam oder bin zu spät eingestiegen. Die Auflösung ist bekannt gegeben und ich habe das Projekt beim Stand „fertig zum Quilten“ unterbrochen. Hoffentlich habe ich an alles Material und Handwerkzeug gedacht, damit ich an dem Täschchen unterwegs weiter arbeiten kann – das ist für mich der Sinn von Handnähprojekten.

 

EPP-Schablonen aufbewahren

EPP-Schablonen aufbewahren

Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, wozu man diese kleinen Satinbändchen benutzen kann, nachdem wir sie aus den Jacken, Blusen oder Schals herausgeschnitten haben. Welche Bändchen? Na die, die die Hersteller einnähen, damit die Teile nicht so schnell vom Bügel rutschen und die bein Tragen entweder herausgucken oder kratzen und pieksen. Also eigentlich überflüssig, aber zum Wegwerfen viel zu schade.

Beim Hantieren mit den Hexagon-Schablonen kam mir eine Idee. Flugs waren die herausgelösten Schablonen auf ein Bändchen gefädelt, Knoten rein und schon war Ordnung auf dem Tisch.

 

Ich habe noch ganz viele von den Bändchen, ich kann ja nichts wegwerfen….

 

 

Hexagone mit Lineal und Rollschneider zuschneiden

Hexagone mit Lineal und Rollschneider zuschneiden

Das fertig zugeschnittene Hexagon soll eine Länge von 5 cm von Spitze zu Spitze haben. Daraus folgt, dass der Stoffverbrauch 7 x 6 cm beträgt.

Also schneide ich mit Lineal und Rollschneider Streifen von 7 cm Höhe und daraus Stücke mit 6 cm Breite (hier zum besseren Verständnis auf der rechten Stoffseite).

         

Diese Zuschnitte drehe ich anschließend auf die linke Stoffseite und lege ich meine Hexagon-Schablone darauf. Nun nehme ich mein Lineal zur Hand und lege es mit 1 cm Nahtzugabe an die Schablone. Die überstehenden Spitzen schneide ich mit dem Rollschneider ab und habe mein Hexagon-Stoff-Stück, um es um die Schablone zu legen/heften.

         

Wer sich traut, kann auf diese Art locker 4 oder mehr Stofflagen zuschneiden.

 

Fäden verbinden

Fäden verbinden

Beim Stricken und Häkeln verbinde ich Fäden auf folgende Art und Weise.

Für eine bessere Darstellung habe ich verschiedenfarbiges Garn verwendet.

An Fadenende (des aufgebrauchten Knäuls) und Fadenanfang (des neuen Knäuls) trenne ich auf ca. 20 cm die Einzelfäden voneinander.

Dafür drehe ich den ganzen Faden an der Stelle entgegen seiner Verzwirnung bis ich die Einzelfäden erkenne. Bei einer geraden Anzahl trenne ich genau in der Mitte, bei ungeraden habe ich einmal mehr und einmal weniger Fäden. Von der kleinen Lücke im Originalfaden werden die Einzelfäden vorsichtig bis zum Fadenende voneinander getrennt. Dabei aufpassen, dass sie sich nicht gleich wieder umeinanderwickeln.

Je eine Hälfte der beiden getrennten Fäden lege ich jetzt so hin, dass sich die beiden Enden „anschauen“ und lege sie nebeneinander. Die Teilfäden bleiben nebeneinander liegen, aber der Abstand zwischen den beiden ganzen Fäden wird danach auf maximal 10 cm verkürzt.

Die beiden Teilfäden werden nun wieder verzwirnt. Dafür den einen mehrmals um den anderen wickeln. Das wird natürlich nicht so fest, als wenn es eine Maschine gemacht hätte, reicht aber für unsere Zwecke. Nun liegt der verzwirnte Faden vor uns. Die losen Enden werden beim Drüberstricken oder -häkeln auf die linke Seite der Arbeit gelegt und bei der Fertigstellung beim Vernähen zusammen einmal  durchgezogen.

Auf diesem Wege vermeide ich Knoten, extrem dicke Stellen beim Zusammenstricken zweier ganzer Fäden und beim Vernähen, wenn man lose hängende Fäden mehrfach hin und her vernähen muss.

Wenn unterschiedlich viele Einzelfäden verzwirnt werden müssen, versuche ich, möglichst nahe an die Anzahl der ganzen Fäden zukommen. Das ist bei dreifach-Garn einfach, dann nehme ich einmal einen und einmal zwei und habe wieder drei. Bei mehrfach-Garnen mit anderen Anzahlen muss man schauen, wie es am besten passt. An der neu verzwirnten Steller eher weniger als davor und danach. Wichtig ist, dass an Ende kein Einzelfaden über ist und lose rumhängt.

 

Flache Nähte

Flache Nähte

Heute zeige ich Euch mal eine Rückseite.

Mit Hilfe dieses Bildes erkläre ich, wie ich dicke Stellen an den Naht-Kreuzungen vermeide. Das ist sinnvoll für das spätere Quilten und bei Tisch-Sets oder MugRugs, damit Gläser nicht kippeln oder gar umfallen.

Im ersten Schritt schauen wir uns die 4-er Blöcke an. Jeweils zwei kleine Dreiecke sind zusammengenäht. Anschließend sind je zwei geteilte Dreiecke zu dem 4-er Block zusammengenäht. Jetzt die Arbeit umdrehen und ganz vorsichtig die NZG der vorletzten Nähte bis zur letzten Naht auftrennen. Nun lassen sich die NZG leicht im Kreis rum legen, dabei entsteht in der Mitte das kleine mehrfarbige Quadrat.

Alle 4-er Blöcke werden so vorbereitet und danach zu Reihen zusammengenäht.

Im nächsten Schritt werden die Reihen zusammengenäht. Die Kreuzungspunkte mit den waagerechten und senkrechten Nähten werden wie oben beschrieben vorbereitet. Also die jeweils vorletzten Naht wird vorsichtig getrennt bis zur letzten Naht. Viele NZG lassen sich danach wieder leicht im Kreis rum legen. Aber an einigen Stellen laufen die Wirbel jetzt gegeneinander. Um die Spannung aus der Arbeit zu nehmen, werden diese NZG vorsichtig schräg zur Naht eingeschnitten. Sofort legen sich die beiden Seiten in ihre Laufrichtung.

Alles klar? Nein? Dann hier noch einmal.

Je zwei Teile (jetzt Quadrate) zusammennähen – hier zum besseren Verständnis mit blauem Faden, das ist die vorletzte Naht.

 

Zwei mal zwei Quadrate aufeinandernähen, jetzt mit rotem Faden. Das ist die letzte Naht.

 

So würde es ausssehen, wenn wir nichts mehr machen. Fühlt mal, wie dick die Mitte gewoden ist. Aber wir wollen ja flache Nähte. Deswegen nehmen wir jetzt den Nahttrenner zur Hand und trennen ganz vorsichtig die blauen (=vorletzten) Nähte der NZG auf der oberen und unteren Seite bis knapp vor die rote (=letzte) Naht auf. Danach  legen wir den helleren Stoff (samt beider NZG) nach vorne und den orangenen (samt beider NZG) nach hinten, das geht fast von alleine.

 

So sieht es dann aus und Ihr werdet spüren, das das Nahtzugaben-Paket nun deutlich dünner geworden ist.

 

Quilts fertigstellen mit Handstichen

Quilts fertigstellen mit Handstichen

Handgenähte und handgequiltete Objekte schließe ich gerne auch mit der Hand – ohne Binding.

Während der Arbeit am Hexagondeckchen sind diese Bilder entstanden.

Die Arbeit mit der Vorderseite nach unten auf den Arbeitstisch legen und die Rückseite bis zur letzten Quiltlinie zurückschlagen.

Das Vlies vorsichtig etwas knapper als das Top zurückschneiden.

Sandwich umdrehen. Rückseite ausbreiten und auf der linken Stoffseite die NZG von 1 cm markieren.

Den Rückseitenstoff entlang der Markieerung abschneiden, um das Vlies legen und alle Lagen zusammenstecken.

Durch die Stoffbruchkanten von Top und Rückseite mit Matratzen-Stich zusammennähen.

Garn sparen durch Kette-Nähen

Garn sparen durch Kette-Nähen

Das Kette-Nähen kennen wir aus dem Patchworkbereich. Es geht aber auch bei viel größeren Teilen, in meinem Beispiel an Gardinen. Wichtig dabei ist nur, an das Verriegeln der Naht am Anfang und Ende jeden Teiles zu denken.

 

Damit der Stoffberg auf dem Tisch nicht zu groß wird, schneide ich die Fäden zwischen den einzelnen Teilen direkt hinter dem Nähfüßchen durch.

 

Auf diese Weise lassen sich, vorausgesetzt das Teil ist groß genug, auch Säume auf zwei gegenüberliegenden Seiten direkt nacheinander nähen. Durch das Zerschneiden der Fäden löst sich manch große Enge schnell wieder auf.

Fadengenaues Zuschneiden

Fadengenaues Zuschneiden

Grobe Stoffe lassen sich fadengenau zuschneiden. Damit vermeidet man später unkontrolliertes Ausfransen.

Dazu werden einzelne Fäden über die ganzen Breite oder Länge herausgezogen. Entweder Faden direkt aus dem Stoff ziehen oder Kante einschneiden und den Faden links oder rechts des Schnittes finden.

Den Faden soweit herausziehen, dass man ihn bequem greifen kann. Und ziehen. Dabei kräuselt sich der Stoff.

Weiter ziehen, so lange, bis der Faden abreißt.

Den Stoff glatt streichen. Das Ende des abgerissenen Fadens suchen und wieder herausziehen. Das solange wiederholen, bis die andere Seite des Stoffes erreicht ist. Webkanten müssen geschnitten werden, herausziehen ist  nicht möglich.

Alle meine Schnitteile sind jetzt auf dem Stoff sichtbar geworden.

Und ich kann genau zuschneiden.

Knappe Säume

Knappe Säume

Knappe Säume bügele ich gerne vor dem Nähen, dann verrutschen sie mir nicht.

Dafür benötige ich ein Handmaß und das Bügeleisen. Mit der einen Hand führe ich das Handmaß und lege den Stoff um, in meinem Beispiel 1 cm. Mit der anderen Hand bügele ich die Kante.

Der zweite Umschlag, wieder 1 cm, legt sich fast von alleine und wird ebenfalls gebügelt. Von der rechten Seite stecke ich ein paar Stecknadeln – zur Sicherheit.

Die Stoff-Kante kann ich an der Nähfuß-Kante entlang führen und mit 0,75 cm Nahtzugabe den Saum auf der rechten Seite festnähen.